Montag, 5. Dezember 2011

Hinterlässt Chrome trotz Autoupdate eine wachsende Schar von alten Versionen?

Beim Lesen einer Heise Meldung zu einem Sicherheitsupdate des Chrome Browsers stößt man im Forum auf einen kurzen Thread, in dem verschiedene Benutzer von Problemen mit dem automatischen Update berichten. Zwar sind es nur vereinzelte Meldungen, aber wenn sie zutreffen sollten wäre das durchaus bemerkenswert für diesen Browser, der es seit seinem Erscheinen im September 2008 bereits bis auf Version 15 gebracht hat. Und der von Google nur deshalb so schnell weiterentwickelt werden konnte, weil Chrome der erste Browser war, der sich automatisch und still aktualisierte.

chrome_heise

Ein Blick in die Zahlen der großen Webstatistikanbieter sollte die Frage beantworten können, ob tatsächlich ein Teil der Chrome Benutzer zurück bleibt und wenn ja wie groß dieser Teil ist:

StatCounter GlobalStats

In dieser Statistik wird Chrome insgesamt für die letzten 4 Wochen ein

Weltmarktanteil von 25,71%

zugeschrieben. Schaut man sich zum Vergleich die Statistik für die einzelnen Browserversionen an, so kommt die aktuelle Chrome Version 15 auf einen

Weltmarktanteil von 22,96%

Wo steckt die Differenz von 2,75%? Zwar zeigt die Graphik keine weiteren Chrome Versionen an, aber in der abrufbaren CSV Datei sind noch deutlich mehr Details enthalten. Hier sind die genauen Angaben für die verschiedenen Chrome Versionen:

Chrome Version Marktanteil in %
15 22.96
16 0.32
17 0.15
15 + 16 + 17 23.43
   
14 0.64
12 0.31
13 0.3
11 0.2
10 0.19
6 0.15
8 0.1
5 0.1
9 0.08
4 0.08
7 0.07
3 0.04
2 0.02
1 0.01

Die Versionen 15, 16 und 17 sind die aktuellen und können daher für die Frage der verschleppten Aktualisierung zusammengerechnet werden. Version 14 wurde Ende Oktober von Version 15 als stabiler Version abgelöst. Man könnte hier großzügig sein und diesen Anteil auch noch zu den ‘problemlosen’ Browsern hinzuzählen.

Dann käme man auf 24.07% von problemlosen Chrome Installationen und im Umkehrschluss auf einen Anteil von möglicherweise 1.64% problematischen Installationen (wobei StatCounter nicht versucht individuelle Chrome Installationen zu zählen, daher ist die Gleichsetzung der Internetnutzungsanteile mit der Anzahl von Chrome Installationen nicht völlig zutreffend). Nach dieser etwas gewagten Rechnung wäre dann jeder 20te Chrome Benutzer betroffen.

Gibt es nun ein Problem?

Insgesamt wäre ein Anteil von ca. 6.5% der Chrome Nutzer, der nicht mehr von den automatischen Updates profitieren würde, schon ein besorgniserregender Anteil. Dies trifft insbesondere deshalb zu, weil man es als Chrome Benutzer nicht mehr gewohnt ist sich um die Frage zu scheren ob der Browser aktuell ist.

Ein echtes Problem läge allerdings nur vor, wenn der Updatemechanismus tatsächlich schon auf Seiten der installierten Chrome Version versagt und damit dauerhaft kein Update möglich wäre. Allerdings könnten auch andere Gründe existieren, die die Updates verhindern. Zum Beispiel diese:

  1. Langsame Datenverbindungen: Gerade in eher schlecht angebundenen Gegenden könnte der inzwischen recht große Chrome Download schlicht und ergreifend einfach scheitern.
  2. Experimentelle / seltene Nutzung: Benutzer, die Chrome nur für Tests installiert haben und einfach nicht so lange nutzen, dass ein Update erfolgen kann.
  3. Staatliche Eingriffe: Der Diginotar Hack, bei dem auch Zertifikate für Google Internetseiten gefälscht wurden, hat gezeigt wie weit autoritäre Regime (etwas das iranische) zu gehen bereit sind um ihre Bevölkerung zu kontrollieren. Da Chrome solche gefälschten Zertifikate nicht akzeptiert (Public Key Pinning) würde in einer so angegriffenen Umgebung auch kein Update mehr erfolgen.
  4. Veraltete Unternehmensinstallationen: Chrome kann inzwischen unternehmensweit installiert werden. Dabei erhalten Administratoren auch die Option die automatischen Updates zu unterdrücken.

Wie sieht es bei anderen Browsern aus

Von den anderen großen Browsern lohnt sich nur der Vergleich mit Firefox. Beim Internet Explorer gibt es die bekannten Update Probleme, durch die immer noch große Teile der Nutzer mit der grausamen Version 6 unterwegs sind, gleichzeitig verspricht Microsoft für die nächste Version seines Browsers schon jetzt 10 Jahre Support. Also das genaue Gegenteil der Chrome Strategie.

Bei Firefox hingegen hat die Mozilla Corporation beginnend mit der Version 4 ebenfalls auf einen sehr schnellen Versionswechsel umgestellt und ist dadurch inzwischen bei Version 8 angekommen. Der Vergleich hinkt trotzdem etwas, da Firefox noch keine stillen Updates hat (dies ist erst für 2012 geplant). Die Version 8 ist am 8. November veröffentlicht worden. Hier ist die Versionverteilerung so:

Firefox Version Marktanteil in %
9 0.27
8 10.57
8+9 10.84
   
7 4.99
6 1.17
5 0.81
4 0.9
4-7 7.87
4-9 18.71
   
3.6 5.38

Die Versionen kleiner gleich 3.6 sind hier nicht relevant, da diese Benutzer offenbar zögern die neue schnelle Updatepolitik mitzugehen. Von den 18.71% Firefox Marktanteil, die auf die Versionen ab 4 fallen, befinden sich nun schon 7.87% in veralteten Versionen. Das sind mehr als 40% der entsprechenden Firefox Nutzer. Im Vergleich dazu schneidet Chrome sehr gut ab, vor allem wenn man die bei Chrome noch viel größere Versionsanzahl mit einbezieht.

Abwarten

Ob sich das Update’problem’ bei Chrome wirklich zu einem echten Problem auswächst muss wohl noch abgewartet werden. Mit steigender Verbreitung des Browsers – das Wachstum scheint noch nicht an seinem Ende angekommen zu sein – wird man genauer beobachten wie sich der Anteil der zurückbleibenden Benutzer verhält.

Trotzdem kann man nach nun 3 Jahren Chrome Browser das sichere Fazit ziehen, dass sich stille Updates für eine globale Nutzerschaft mit einer der Größe von mehreren hundert Millionen realisieren lassen und unvergleichliche Vorteile bringen.

Dienstag, 1. November 2011

Zum Stand der Browserkriege || Wühlen in Statistiken 10/2011

Seit dem ersten Wühlen in Statistiken Ende August hat sich wieder einiges bewegt: So musste der Internet Explorer gleich auf zwei Kontinenten (Afrika und Südamerika) die Marktführerschaft abgeben und auf einem dritten Kontinent (Europa) muss er sie teilen.

Der Chrome Browser ist erstmals für jeden vierten gezählten Webseitenzugriff im StatCounter Netzwerk verantwortlich und das iPad taucht in einigen Ländern deutlich sichtbar in den Statistiken der Desktopbrowser auf, gleichzeitig nimmt in einigen Ländern der mobile Webzugriff drastisch zu. Die massiven Verschiebungen in der weltweiten Browsernutzung sind also noch lange nicht an ihrem Ende angekommen.

Warnung vor der Statistik

Eine Warnung bzw. Erinnerung vorweg: Alle Aussagen hier beruhen auf Statistiken, deren genaue Entstehung nicht weiter überprüft werden kann. Und dabei gibt es Merkwürdigkeiten: So zeigten die StatCounter Statistiken im Monat September eine Zeit lang einen starken Anstieg des Internet Explorers (allein ein Deutschland waren es fast 3 Prozentpunkte), so dass man fast vermuten konnte Microsoft habe die Kehrtwende geschafft. Im Monat Oktober wurde dieser Entwicklung aber komplett rückgängig gemacht und insgesamt betrachtet erscheint das ‘Aufblühen’ des Internet Explorers als eine Anomalie, die sich nur mit Problemen oder Umstellungen in der Erstellung der Statistik erklären lässt. Von daher sollte man zu kleinteilige Interpretationen der Zahlen vermeiden und versuchen den generellen Trend zu erkennen:

Stand Ende Oktober 2011

Hier wieder die Statistiken für den Monat Oktober 2011 von den beiden großen Statistikanbietern:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Die erste Statistik kommt von NetMarketshare, und die zweite von StatCounter. Wie diese Dienste ihr Zahlen ermitteln und warum sie so unterschiedlich sind hatte ich schon im letzten Post kurz beschrieben. Hier die aktuellen Werte im Vergleich:
Browser/Statistik NetMarktshare StatCounter
Internet Explorer 52,63% 40,18%
Firefox 22,51% 26.39%
Chrome 17,62% 25%
Safari 5,43% 5,93%

In den folgenden Ausführungen wird wieder auf die StatCounter Statistiken gesetzt, da sich hier Teilauswertungen nach Regionen und Ländern frei abrufen lassen. Es werden dabei immer die letzten 6 Monate betrachtet. Hier die weltweite Entwicklung:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Die Trends von der letzten Betrachtung setzen sich also offenbar fort: Der Internet Explorer bröckelt, der Firefox ebenfalls, Chrome kann fast alle diese frei werdenden Marktanteile aufnehmen und für Safari bleibt auch noch etwas übrig.

Chrome

Für Chrome waren es wieder gute Monate: Der Aufstieg des jüngsten Browsers der großen Vier setzt sich immer noch fort und es wurden zwei wichtige Meilensteine erreicht. So hat Chrome jetzt einen weltweiten Marktanteil von 25% und liegt damit nur noch knapp hinter dem Firefox. Google selbst gab kürzlich bekannt, dass Chrome nun 200 Millionen Nutzer habe. Gleichzeitig hat Chrome den ersten Kontinent ‘gewonnen’ und in Südamerika den bisher führenden Internet Explorer überrundet:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Der Aufstieg hat sich dabei in den letzten Monaten offenbar noch beschleunigt und es sieht nicht so aus, als ob hier schon das Ende erreicht wäre. Auch in Asien gab es einen wichtigen Fortschritt, dort hat Chrome den Firefox von der Position 2 verdrängt:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

In den industrialisierten Ländern hat Chrome hingegen meist bei weitem noch nicht so hohe Marktanteile errungen, aber auch hier gibt es Fortschritte. So hat Chrome inzwischen nicht nur in England den Firefox überholt, sondern auch in Italien, Norwegen und den Niederlanden.

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Auch in Spanien wird es vermutlich bald so weit sein. Schwer tut sich Chrome weiterhin in Deutschland (siehe die Graphik  im Abschnitt zum Internet Explorer). Interessant ist, dass von ChromeOS, dem Browserbetriebssystem von Google, in den Statistiken noch keine Spuren zu finden sind.

Firefox

Der Firefox ‘gewinnt’ mit Afrika einen Kontinent vom Internet Explorer:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Auch in Europa ist der Browser – wie schon zu Beginn 2011 – wieder an den IE herangekommen, hier ist es zur Zeit ein Kopf-an-Kopf Rennen:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Trotzdem zeigen diese ‘Erfolge’ nicht die Stärke, sondern die Schwäche des Firefox, sind sie doch nicht durch eigenes Wachstum errungen worden, sondern nur durch den Abstieg des Internet Explorers bzw. den Aufstieg Chromes. Auch in Ländern wie Indien, in denen der Firefox ein starkes Wachstum zeigt, wächst Chrome noch schneller:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Insgesamt ist es also eine bestenfalls gemischte Bilanz: Auch wenn es noch Länder gibt in denen der Firefox gewinnt, so wiegt dies offenbar nicht die Verluste an anderer Stelle auf, etwas in klassischen Firefox Ländern wie Deutschland. Falls sich dieser Trend nicht schnell und deutlich ändert wird Chrome Firefox noch in diesem Jahr den lange gehaltenen Titel des zweitwichtigsten Browsers der Welt abnehmen (zumindest in dieser Statistik, bei Netmarketshare ist der Abstand noch größer). 

Internet Explorer

Der Internet Explorer hat es in den industrialisierten Ländern teilweise vermocht den Abwärtstrend zu stoppen, so z. B. in den USA:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Es ist allerdings schwer zu sagen ob dies der neuen Version 9 geschuldet ist, die nur auf Windows 7 nutzbar ist, oder andere Gründe hat. Auch hat es den Anschein als würde sich der IE ‘auf Kosten’ des Firefox sanieren, während der Aufstieg von Chrome – dem eigentlichen Feindbild Microsofts – nicht aufgehalten wurde. In Deutschland hat der Internet Explorer im letzten halben Jahr – trotz der merkwürdigen Schwankungen in den letzten beiden Monaten – einige Marktanteile gutgemacht:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Hier kann man möglicherweise einen direkten Zusammenhang mit der neuen Politik von Mozilla herstellen neue Browserversionen genauso schnell wie Google zu veröffentlichen, eine Politik die insbesondere bei Firmenanwendern nicht gut ankam. Möglicherweise haben sich hier einige große Nutzer von Firefox abgewandt. Wichtig ist es auch sich immer mal wieder die große Dominanz des IE in China, Japan und Südkorea in Erinnerung zu rufen:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Warum ist der IE hier eigentlich so vorherrschend? Liegt es an einer besseren Sprachanpassung? Selbst wenn Chrome hier nach und nach kleine Anteile gewinnt würde es bei diesem Tempo noch viele Jahre dauern, bis der IE erreicht wird. Auf der anderen Seite gibt es Länder wie die Philippinen, in denen der IE in die Bedeutungslosigkeit abzugleiten droht:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Safari / iPad

Die Nutzung von Apples Safari Browser scheint weiterhin stark an Apples Hardware gekoppelt zu sein und wächst daher nur in den reichen Ländern signifikant. Interessant ist es aber zu sehen, dass der iPad Browser jetzt in ersten Länderstatistiken der Desktopbrowser auftaucht, wie etwa in Australien:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Version Market Share

Auch dieser Effekt ist bisher nur in den reichen Ländern zu beobachten, aber er zeigt sicher einen Trend für die Zukunft, in der sich zwischen die Smartphones und die klassischen Desktop Browser noch die Kategorie der Tablets schieben wird und zwar mit einem signifikanten Anteil an der Internetnutzung. Entsprechende Ergebnisse zeigt auch eine aktuelle Studie zur Tablet Nutzung, nach der das Surfen im Netz weiterhin deutlich vor der Nutzung von Apps kommt.

Mobile Internetnutzung

Zum Ende noch einen kurzen Ausblick auf einen weiteren wichtigen Faktor, der die weltweite Internetnutzung in den kommenden Jahren stark beeinflussen wird: der mobile Zugriff mit dem Smartphone. Mit Ländern wie Indien und Südkorea gibt es Beispiele, in denen bereits ein Großteil der Bevölkerung über mobile Geräte ins Netz geht:

Source: StatCounter Global Stats - Mobile vs. Desktop Market Share

Source: StatCounter Global Stats - Mobile vs. Desktop Market Share

Die Gründe sind hier vermutlich ganz unterschiedlich: In Indien kommt möglicherweise ein großer Teil der Bevölkerung überhaupt erst durch günstige internetfähige Telefone ins Netz, während in Südkorea offenbar inzwischen 40% der Bevölkerung ein Smartphone besitzen, wobei die Durchdringung mit normalen PCs vermutlich schon bei nahezu 100% liegt.

Dieser Trend ist vielleicht sogar noch massiver als die Umwälzungen im Bereich der Desktopbrowser, da er alle Teile der Welt betreffen könnte.

Fazit und Ausblick

Insbesondere durch das ungebrochene Wachstum von Googles Chrome Browser gibt es heute in vielen Ländern drei ‘große’ Browser, deren Marktanteile gemeinsam in einem Korridor von 10-15 Prozentpunkten liegen. Wenn man die Wichtigkeit unterschiedlicher Browser an Hand ihrer Marktanteile einschätzen möchte ist dies heute also schwieriger als jemals zuvor.

Dieser Zustand wird in der Zukunft vermutlich zur Normalität werden, sieht es doch so aus als ob die großen Browser inzwischen alle ihre jeweiligen Bastionen haben, von denen sie sich nicht einfach verdrängen lassen werden. Und den kleinsten der Vier, Apples Safari Browser, kann man auf Grund seiner speziellen, kaufkräftigen Nutzerschaft ebenfalls nicht ignorieren.

Und schließlich müssen auch die mobilen Internetnutzer bedient werden, die eine noch größere Vielfalt von Geräten und Browsern mitbringen und eigene Optimierungen für ihre kleinen Bildschirmgrößen benötigen.

Im positiven Fall könnte dies bedeuten, dass in Zukunft die Standardkonformität zu einem höheren Gut wird wird sowohl für die Browserhersteller wie auch für die Webseitenersteller. Selbst Microsoft scheint unter dem Marktdruck inzwischen auf diese Linie eingeschwenkt zu sein. Nur gibt es beispielsweise bei HTML 5 noch keinen Standard und wird ihn wohl auch in absehbarer Zeit nicht geben.

Im schlechtesten Fall steht uns eine fragmentierte Browserlandschaft bevor, in der es kaum möglich sein wird mit vertretbarem Aufwand funktionierende Webangebote für die Masse der potentiellen Nutzer zur Verfügung zu stellen. Mit einem möglichen Ergebnis, dass sich insbesondere die Nutzer von Smartphones und Tablets noch stärker in die mehr oder weniger gehegten und beschränkten App Stores des großen Anbieter gedrängt fühlen. Ob so eine Entwicklung vielleicht bereits stattfindet lässt sich leider nicht aus den Webstatistiken herauslesen.

Was die individuelle Entwicklung der Browser angeht, so sieht die Zukunft wohl für Chrome und den iPad Safari am rosigsten aus: Google wird Chrome weiterhin in dem rasenden Tempo weiterentwickeln, welches zu einem der Markenzeichen dieses Browsers geworden ist und so die Grenzen des im Internet machbaren erweitern. Die letzten großen Neuerungen sind hier der Native Client und die angekündigte neue Sprache für das Web DART. Bemerkenswert ist dabei, dass es Google bisher gelungen ist die hohe Qualität ihres Produktes zu halten, es also z. B. keine gravierenden Sicherheitslücken gab. Zusätzlich fährt Google weiterhin umfangreiche Werbekampagnen selbst im Fernsehen. Offenbar lohnt sich nach der Meinung einiger Analysen für Google die Investition in solches Marketing bzw. in Chrome generell ganz unmittelbar, da mit jedem gewonnenen Chrome Nutzer auch ein potentieller Nutzer der Google Suche gewonnen wird. Und diese Art von Traffic Acquisition Cost (TAC) ist offenbar günstiger als die Arten, die Google sonst nutzt. Für Google macht es demnach unmittelbaren finanziellen Sinn sein Browserprodukt so stark zu pushen wie es nur geht.

Das iPad verkauft sich weiterhin in riesigen Stückzahlen und Apple ist es bisher gelungen die Konkurrenz hier auf Abstand zu halten. Gerade im privaten Bereich scheint sich nach dem Erwerb eines Tablets ein wesentlicher Teil der Internetaktivitäten auf dieses Gerät zu verlagern, daher ist der Aufstieg dieser Nutzergruppe sicher noch ganz am Anfang.

Microsoft hat mit seinem aktuellen Internet Explorer 9 sicher ein Produkt, welches zu seinem Erscheinungsdatum zu den anderen Browsern aufgeschlossen hat. Da der IE 9 aber nur auf Windows 7 läuft hat Microsoft sich selbst in seiner Konkurrenzfähigkeit eingeschränkt. Dies eröffnet Konkurrenten wie Google ein möglicherweise sehr großes Zeitfenster um Nutzer zu gewinnen, die sich auf ihren weiterhin gut funktionierenden Windows XP Rechnern von Microsoft vernachlässigt fühlen. Trotzdem hat Microsoft natürlich den Vorteil mit ihrem Browser auf nahezu jedem verkauften PC bereits vertreten zu sein, während die Konkurrenten es erst schaffen müssen installiert zu werden. Die größte Bedrohung für Microsoft sind daher wohl Ansätze, die alle Dienste ins Web verlagern und damit das Betriebssystem mehr oder weniger irrelevant machen. Allerdings darf man sich nichts vormachen: Microsoft wird noch auf viele Jahre hin einer der wichtigsten Faktoren für die Entwicklung des Netzes sein, egal wie erfolgreich die Konkurrenten sind.

Am schlechtesten sieht es im Moment wohl für den Firefox aus: Bisher hat es das Mozilla Projekt nicht wirklich vermocht dem Aufstieg von Chrome etwas entgegen zu setzen. In den letzten Monaten hat es auch den Anschein, als ob Chrome nicht mehr nur vom IE zehren würde, sondern nun auch vom Firefox. Der Sprung auf die mobilen Plattformen ist ebenfalls nicht in dem Umfang gelungen, wie es beispielsweise Opera geschafft hat. Auch wird Firefox wohl langfristig mit dem Nachteil kämpfen müssen, dass der Browser auf keinem Betriebssystem der ‘Hausbrowser’ ist. Die Frage ist daher eigentlich nicht mehr, wann der 2. Platz in der Browserhierarchie verloren gehen wird und ob er zurück erobert werden kann, sondern ob und wann Firefox noch weiter nach unten durchgereicht wird und vielleicht Safari Platz machen muss.

Freitag, 28. Oktober 2011

Die Bilderflut im Netz und der eigene Beitrag

Das Internet ist nicht nur ein gigantisches Textarchiv, es quillt auch über von Bildern. Sowohl der Boom der Smartphones mit leistungsfähigen Kameras wie auch die sozialen Netze befeuern diesen Trend, wie die folgenden beiden Meldungen exemplarisch zeigen:

So wurde im Juni bekannt, dass das iPhone 4 im populären Bilderdienst Flickr zur meistgenutzten Kamera aufgestiegen ist. Dann verkündete Google in seinem letzten Quartalsbericht (Q3/2011) Mitte Oktober, dass über das noch sehr junge soziale Netz Google+ bereits mehr als 3,4 Milliarden Bilder hochgeladen worden seien.

Da ist es an der Zeit einmal durchzuzählen, welchen Beitrag man selbst zur globalen Bilderflut bisher beigetragen hat. Hier meine persönliche Bestandsaufnahme:

Der Anfang: Die Blogs (1.100)

Die ersten Bilder im Netz in nennenswerter Zahl habe ich wohl in Blogs veröffentlicht, insbesondere im Blog unseres Cafés.

P1170262[5] Insgesamt sind dort bis heute – beginnend in 2008 – ungefähr 1.100 verschiedene Bilder hochgeladen worden.

Öffentliche Picasa Alben (950)

Ungefähr zeitgleich zur Gründung der Blogs entstanden auch die ersten öffentlichen Picasa Alben, z. B. für den Hund.

P1030129 Dazu kamen im Laufe der Zeit größere und kleinere Alben, das umfangreichste ist heute die Sammlung von Bildern der Uni Bielefeld. Insgesamt finden sich in den öffentlichen Picasa Alben nun ca. 950 Bilder.

Twitpic (490)

Twitpic war der Bilderdienst, den ich lange für die Bilddarstellung bei Twitter verwendet habe, beginnend in 2009.

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Insgesamt 300 Bilder sind dort zu finden, auch wenn ich die Nutzung inzwischen eingestellt habe. Auch für den Café Twitter haben wir Twitpic lange verwendet.

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Dort sind auch noch einmal 190 Bilder zu finden.

Flickr (190)

Noch ein Bilderdienst, dessen Nutzung ich für einige Zeit probiert und dann wieder eingestellt habe.

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Insgesamt 190 Bilder sind hier zu finden.

Picplz (300)

Twitpic wurde bei mir von Picplz abgelöst, einen Bilderdienst mit dem sich gleichzeitig auf Twitter, Facebook, Foursquare und so weiter publizieren lässt.

54c84e659c7a49a78db5b72f23bac421547d9ae3_wmegDort sind inzwischen  auch schon 300 Bilder zu finden.

Facebook (200)

Auf Facebook hat das Café auch eine Seite, die insbesondere für das fast tägliche Veröffentlichen von Bildern verwendet wird.

154212_168464639855215_143947978973548_390495_3850199_nHier haben sich im Laufe des ersten Jahres 200 Bilder angesammelt.

Kleckerkram (60)

Dann gibt es noch ein paar Stellen mit kleineren Bildsammlungen. Davon wird heute noch Lightbox genutzt.

XGz7ySADQ765sWhHGLvjEA_lrgAllerdings finden sich hier bisher nur etwa 50 Bilder. Dann gibt es noch einige Bilder bei min.us, von denen nicht alle im öffentlichen Album zu sehen sind.

ikhAqc Hier kommen noch mal 10 Bilder dazu.

Summa summarum

Das ergibt dann 1100+950+490+190+300+200+60, also ca. 3.300

Mal sehen, wie es in den kommenden Jahren so weiter geht. Durch die immer besser werdende Qualität der Smartphone Kameras, einfache Möglichkeiten zur Veröffentlichung von Bildern etwa bei Google+ und dem quasi unbegrenzten Speicherplatz ist es nur noch die eigene Kreativität, die hier Grenzen setzt.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Die Freiheit zu wählen: Kleiner Android vs. iOS Systemvergleich am Beispiel der Browserleistung

Zum gerade vorgestellten iPhone 4S tauchen jetzt die ersten Benchmarks auf, die den enormen Leistungssprung etwa bei der Browserleistung im Vergleich zum Vorgängermodell zeigen. Zwar kann man berechtigterweise Zweifel an der Aussagekraft von Benchmarks in Bezug auf die Leistung eines Geräts bei realen Nutzungsszenarien haben, aber trotzdem sind sie Eckpfeiler für einen plattformübergreifenden Vergleich.

In den entsprechenden Benchmarks werden dementsprechend auch Vergleiche mit Android Geräten angestellt, die dort im Vergleich eher schlecht abschneiden. Dies ist allerdings die Gelegenheit die Vorteile der offeneren Android Plattform im Vergleich zur von Apple streng kontrollierten iOS Plattform zu zeigen.

Vergleich über den Browsermark Benchmark

Hier soll nur Bezug auf den Browsermark Benchmark genommen werden, da ein Benchmark reicht um die wesentlichen Thesen herauszustellen. Auch ist mir persönlich der SunSpider Benchmark schon lange viel zu weit von realen Nutzungsszenarien entfernt, als das man ihn noch irgendwie ernst nehmen könnte. Das iPhone 4S soll im Browsermark Werte erreichen, die nahe an denen des iPad 2 liegen, und zwar um die 90.000.

Mein frisch erworbenes Samsung Galaxy SII soll mir nun als Referenz dienen. Es wurde im Vergleich zum iPhone 4S schon Ende April 2011 erstmals verkauft, ist damit gut 6 Monate alt, aber immer noch eines der leistungsfähigsten Android Modelle auf dem Markt. Der Test mit dem Standard Android Browser zeigt zunächst ungefähr den Wert (etwas schlechter), der auch in den schon verlinkten Seiten gezeigt wurde:

browsermark_androidbrowser

Hier würde bei einem iOS Gerät der Vergleich enden, aber nicht bei Android:

Die Freiheit zu wählen

Auf der iOS Plattform erlaubt Apple zwar inzwischen alternative Browser, diese müssen allerdings alle auf der gleichen HTML Engine aufsetzen. Die Alternativen zu Apples Safari Browser können also letztlich nur eine eigene Benutzeroberfläche mitbringen, an der Art und Weise wie und wie schnell Webseiten dargestellt werden können sie nichts ändern. Dies sorgt für eine vollkommen homogene Umgehensweise mit Webinhalten auf iOS Geräten, verhindert aber auch wirkungsvoll jede Konkurrenz und insbesondere den Einzug von Funktionen über andere Webbrowser, die eventuell Apples eisernen Griff um den App Store und die dort verfügbaren Apps aufweichen könnten.

Bei Android ist dies natürlich grundsätzlich anders und es gibt hier tatsächliche Alternativen und echte Konkurrenz. Dabei scheint zur Zeit der Firefox Browser derjenige zu sein, der in den Benchmark am besten abschneidet. Mit der aktuellen Version 7 erreicht mein Galaxy SII dieses Ergebnis:

browsermark_firefox

Schon deutlich besser. Und tatsächlich gibt es hier ein YouTube Video, in dem ein SGSII - möglicherweise ein Modell mit 1.5 GHz Taktung während meines ‘nur’ 1.2 hat - mit Firefox sogar einen Wert von mehr als 94.000 erreicht und damit das brandneue iPhone toppt.

Fazit: Durch die Offenheit von Android bleiben die entsprechenden Geräte deutlich länger konkurrenzfähig, denn es sind nicht nur die Produkte des Betriebssystemherstellers nutzbar.

Nutze ich die Freiheit zu wählen? Und ist das überhaupt wichtig?

Vermutlich werde ich trotzdem nicht auf Firefox umsteigen. Zum einen ist der Performanceunterschied für mich beim normalen Surfen bisher nicht wirklich spürbar. Zum anderen nutze ich auf dem PC schon lange nicht mehr den Firefox und habe daher keine Anwendung für die Synchronisationsfunktionen. Und schließlich hat der Android Browser an einigen Stellen eine bessere Integration und zusätzliche Bedienfunktionen wie das Zoomen per Kippen. Hoffen kann man auf einen Ansporn für Google zur Weiterentwicklung des Android Browsers angesichts der Konkurrenz, vielleicht gibt es ja bei der leider verschobenen Ankündigung der nächsten Android Version Ice Cream Sandwich entsprechende Neuigkeiten. So wollen die Gerüchte nicht verstummen, dass der Chrome Browser in irgendeiner Weise auch auf die Android Plattform wandert. Und dann werden wir sehen welche Leistung ein Nexus Prime von Haus aus mitbringt:)

Dienstag, 11. Oktober 2011

Vom Nexus One zum Samsung Galaxy S II

Vor 19 Monaten kam mit dem Nexus One das erste Smartphone ins Haus. Es hat die Erwartungen mehr als erfüllt und sich inzwischen in fast jeden Teil des eigenen Lebens gedrängt. Eigentlich wäre allein das einen eigenen Blogpost wert. Vielleicht später einmal. Nachdem in den letzten Monaten aber der Speicher des Nexus den immer gewaltiger werdenden Apps nicht mehr so richtig gewachsen war musste (sic) jetzt ein neues Gerät her.
DSC_5913
Das Samsung Galaxy SII ist dabei zwar schon fast ein halbes Jahr als, hat sich aber offenbar bereits an die 10 Millionen Mal verkauft, muss auch den Vergleich zum gerade erst vorgestellten iPhone 4S nicht scheuen und hat inzwischen ein gesundes Preisleistungsverhältnis. Und einen krassen Bildschirm. Trotzdem ist es eine Umstellung von einem Gerät mit pure Android auf ein Produkt welches einige Anpassungen erfahren hat. Hier meine Gedanken dazu im Zuge der Migration.

Hardware – Leicht und schwarz und schön

Das Galaxy ist eine Schönheit. Punkt. Mögen sich einige über ‘mangelnde’ Wertigkeit des extrem leichten Gerätes (noch mal 12 Gramm weniger als mein deutlich kleineres Nexus) beschweren, für mich liegt es sehr gut in der Hand und wirkt sehr stabil. Auch das einige die extrem dünne Rückwand als zerbrechlich bezeichnet haben lässt sich nicht nachvollziehen:
DSC_5914Man hat eher den Eindruck als ob dieses harte, genau passende Stück Kunststoff erst dem Gerät die enorme Festigkeit verleiht. Und von den unglaublichen Farben des Bildschirms und dem extrem tiefen Schwarz, welches die Grenzen zum Gehäuse verschwinden lässt, haben schon viele geschwärmt. Ich auch.

Kies – Kommt damit etwa ein iTunes ins Haus?

Während das neue Handy noch lädt wird die Kies Software heruntergeladen. Das sind mal eben 82 Megabyte. Die Beschreibung auf der Webseite, die man während der langen Download Zeit schon mal lesen kann, macht mir Angst: Ich will meinen Kalender nicht mit meinem PC synchronisieren! Und auch nicht meine eMails oder Kontakte! Wozu bin ich denn mit Google in die Cloud gegangen? Hoffentlich kann ich auch weiterhin alle Kontakte, Mails und Kalendereinträge ganz normal über das Google Konto installieren.
DSC_5911
Nicht umgehen lässt sich aber offenbar die Kies Software bei der Installation von Android Updates. Damit geht ein Vorteil flöten, mit den ich früher die Apple Fraktion immer geärgert hatte: das mein Android Gerät ein vollständig eigenständiger Computer sei, der es nicht nötig habe (wie ein iPhone) mit einem PC gekoppelt zu werden. Schade eigentlich.

Erstes Einschalten: Problemlos und wie gewohnt

Der Start des SGSII ist dann eigentlich genauso wie beim Nexus One: Verbinden mit dem Android Konto, Start der Synchronisierung und so weiter. Läuft so weit gut, nur das W-LAN Passwort für das heimische Netz kommt nicht mit (oder es dauert mir zu lange). Trage ich also das 50-stellige Zufallspasswort von Hand ein, dann funktioniert der W-LAN Zugriff.
SC20111011-220117
Beim Installieren von Apps über den Market das erste Problem: Die Downloads starten nicht. Starte das Galaxy neu, danach gehen die Download los. Schön ist der erste Blick in die Speicherverwaltung: Da wo es in meinem Nexus schon monatelang eng war begrüßen mich jetzt 1,9 GB freier Speicherplatz. Das hat Zukunft:)

Firmware Aktualisierung

Damit sich das Problem mit dem Market nicht wiederholt will ich sofort das ja schon verfügbare Update auf Android 2.3.4 installieren, was tatsächlich nur über Kies geht. Also die Software gestartet und das Galaxy per USB angeschlossen. Es wird automatisch erkannt, wobei der ganze Prozess auf dem schon etwas älteren Laptop einige Minuten braucht. Sofort wird die Firmware Aktualisierung angeboten.
Im Dialog verneine bzw. überspringe ich alle Angebote die Daten vom Handy zu sichern, zum einen ist noch nichts drauf, dass nicht auch in der Cloud wäre, zum anderen soll gar nichts in Kies landen. Wenn ich das Gerät erst intensiver nutze wird sich das vielleicht ändern.
SC_Kies_1
Der erste Installationsversuch geht schnell zu Ende und bricht mit der Meldung ab, dass 3000 MB Platz gebraucht würden! Leider ist die Platte gerade voll, aber völlig unklar ist mir, was in dieser riesigen Datenmenge stecken soll!? Die Android Updates auf dem Nexus waren selbst im größten Fall deutlich kleiner als 100 MB. Was hat Samsung da alles mit reingepackt? Jedenfalls ist es kein Wunder, dass solche Updates nicht über das Smartphone selbst vollzogen werden können.
Aber auch der Download am PC mit unserer 2 MBit Leitung ist nicht lustig und braucht seine Zeit. Das angekoppelte Smartphone kann in dieser Zeit immerhin Strom aus dem USB Anschluss ziehen, dafür lässt sich das Fenster mit der Fortschrittsanzeige auf dem PC nicht in den Hintergrund schieben. So sind im Grunde beide Geräte blockiert.
Irgendwann ist der Download beendet und die neue Firmware wird aufgespielt. Das Smartphone braucht einige Zeit für den Reboot und ist dann auf Android 2.3.4. Für mich ein ‘Rückschritt’, hatte das Nexus One doch vor zwei Wochen das Upgrade auf 2.3.6 erhalten.

Der Android Market im Netz

In der Webversion des Android Markets ist das SGSII nun auch verfügbar als Zielgerät zusammen mit dem Nexus One. Hier kann man schon Software installieren während sich Kies noch mit dem Firmware Update abmüht. Klappt so weit wunderbar.

Spielen mit Kies

Danach will dann Kies ausprobiert werden, nicht dass ich diese Software verdamme und dabei ist sie ganz toll. Das einzig auf Anhieb interessante scheinen die Samsung Apps zu sein. Komischerweise will die gerade frisch installierte Anwendung sie gleich noch mal aktualisieren und meldet dann erst Mal, dass die Apps nicht für mein Gerät verfügbar sein. Davon nicht irritieren lassen, der App Store kommt dann doch noch, nachdem man eine furchterregende Haftungsausschlusserklärung ‘unterzeichnet’ hat.
Komischerweise werden mir lauter Bada Apps angeboten und man muss sich irgendwie bei Samsung anmelden (danach wurde ich früher schon gefragt und habe das verweigert). Also lasse ich Kies dann doch links liegen. Vielleicht komme ich später noch mal zurück, aber nicht heute.
Sehe später, dass der Samsung App Store auch direkt auf dem Smartphone verfügbar ist, so wie es sein sollte. Interessanterweise hat Samsung Android nicht so verändert, dass Installationen von diese Market ohne Warnung funktionieren. Auch hier muss man in den Einstellungen erst die App Installation von Unbekannten Quellen freischalten. Finde ich gut!

Produktiv gehen

Ansonsten ist der Umstieg vom reinen Android auf die Samsung Variante bisher schnell gegangen. Praktisch sind die Ordner, die für mich eine bisher verwendete App überflüssig machen und die Möglichkeit einfach Screenshots anzufertigen. Ob ich mich mit den ganzen Samsung Apps anfreunden kann muss die Zeit zeigen, aber man muss ja deshalb auf keine seiner gewohnten Apps verzichten.
Fazit nach 4 Stunden SGSII Besitz: Es gibt keinen Grund es wieder abzugeben:)

Dienstag, 13. September 2011

Baut das Internet neu? Versteht erst einmal das existierende!

Die Internetgesellschaft und ihre Visionäre sind schon einmal abgestürzt. … Im Spätsommer 2011 wird deutlich, dass dem ganzen Internet das Fundament fehlt. Es könnte zum neuerlichen Rückschlag kommen. -- Thomas Fischermann | Götz Hamann in der DIE ZEIT Nr. 37

Mit diesen Worten endet in der aktuellen Ausgabe der ZEIT ein Artikel mit dem Titel ‘Baut ein neues Internet!’. Der Link zur Seite hat sogar einen noch drastischeren Titel: Zerschlagt-das-Internet. Der Artikel ist unglaublich nervig, da er – offenbar als Vehikel zur Präsentation des frisch erschienenen Buchs der beiden Autoren – in plattester Weise auf der Anonymous oder LulzSec zugeschriebenen Hackingwelle der letzten Monate reitet. Aber an statt die Hintergründe aufzuzeigen, Bedrohungen einzuordnen und vielleicht sogar ein paar konkrete Vorschläge (etwa zu sicherem Onlinebanking) zu geben übt sich der Text in einem gnadenlosem Schüren der eh’ schon geradezu sprichwörtlichen deutschen Angst vor dem Neuen, vor allem wenn es so ungreifbar ist wie das weltweite Netz. Das abgründige Niveau des Textes – der nicht wirklich zum sonstigen Stil der ZEIT passt – fordert eine Auseinandersetzung mit seinen Thesen geradezu heraus. Also los:

 

Die Grundthese: Am Internet ist etwas grundsätzlich falsch

Die übergreifende These des Texts – wenn das nicht zu viel gesagt ist – besteht darin, dass das  Internet auf Grund seiner ursprünglichen, hierarchiefreien Struktur für heutige Anforderungen unpassend, ja sogar gefährlich sei. Das wird unterlegt mit aus dem Kontext gerissenen Zitaten verschiedener Gründerväter des Netzes. Leider ist diese These vollkommener Unsinn, und die Art wie sie ‘belegt’ wird mehr als abenteuerlich. Es beginnt schon mit dem Intro.

 

Intro: Facebook wird am 5. November zerstört

Der Artikel startet mit einer Art Teaser auf die uns allen bevorstehenden Internetschrecken und wie bei jedem guten Teaser hält man sich nicht mit Details auf, sondern setzt auf atemlose Spannung: Irgendwelche Hacker haben angekündigt bzw. dazu aufgerufen am 5. November einen Angriff auf Facebook zu starten. Die Autoren nehmen das todernst:

…nun wollen ein paar Hacker darüber entscheiden, ob Facebook existieren darf.

Ob es überhaupt realistisch ist, dass Facebook erfolgreich angegriffen wird? Keine Frage! Als Beleg dafür wird hier Facebooks Belohnungssystem für gefundene Sicherheitslücken angeführt: Wenn Facebook so etwas macht, dann muss doch was dran sein an der Bedrohung! Das etwa Google so ein Belohungssystem schon lange beim Chrome Browser hat? Irrelevant (oder den Autoren nicht bekannt). Überhaupt hat uns die Hackerwelt ja sowieso schon komplett in der Hand:

Hacker-Aktivisten verwirklichen nicht alle ihre Pläne. Aber wenn, dann heben sie die vertraute Internetwelt aus den Angeln.

Ist das so? Während der hier als Referenz genannten Operation Payback habe ich keine Auswirkungen gespürt. Und die Leserinnen und Leser der ZEIT wohl erst recht nicht, Amazon hat schließlich den Angriffen widerstanden. Nachdem man sich hier in einer uninspirierten und undifferenzierten Auflistung einiger Sicherheitsvorfälle ergangen hat folgt schnell das q. e. d. in Form des Satzes

Die Sache ist also ernst, und das wissen auch die Verantwortlichen von Facebook.

Also wenn das nicht überzeugt. Wir sind offenbar wirklich verloren (obwohl, was wäre so schlimm wenn Facebook mal ein paar Tage ausfällt? Etwa der dramatische Anstieg der Produktion durch dann nicht mehr abgelenkte Angestellte?). Vor allem da die Autoren sich ja sogar zu den geheimen Hackertreffpunkten gewagt (wohliges Schaudern beim Leser, vermutlich waren die Autoren auf dieser Seite) und deren geheime Kommunikation (‘DESTROOOOOOOOOOOOOOOOOOOY’) abgehört haben. So sieht investigativer Journalismus im und über das Netz aus. Aber das war nur der Auftakt.

 

Niemand kann den Hackern widerstehen

Im nächsten Abschnitt wird der wilde Ritt durch das schlimme Internet fortgesetzt. Es beginnt mit einem Verweis auf staatliche Hacker, die ja noch viel schlimmer seien als die ‘Halbstarken’ von denen bisher die Rede war. Der dramatische Höhepunkt liegt in der kurz angerissenen Sabotage iranischer Atomanlagen durch den Stuxnet Wurm. Der Name Stuxnet wird den Lesern dabei nicht zugemutet genauso wenig wie die  Information, dass sowohl die Auftraggeber dieses bisher einmaligen Computerschädlings wie auch sein Ziel nur Spekulationen sind. Auch dass das Internet bei diesem Angriff wohl eher keine Rolle spielte wird hier unter den Tisch gekehrt. Schon vorher kommt aber der Hammersatz des ganzen Artikels:

Die Zwischenfälle, die ihnen [den staatlichen Hackern] zugeschrieben werden, wiegen mittlerweile so schwer, dass sie die Sicherheit und den Wohlstand der westlichen Welt bedrohen.

Ja, unter dem Untergang der gesamten westlichen Welt tut es ein Katastrophenjournalist der auf sich hält natürlich nicht. Als Fallbeispiele werden hier der Diebstahl von Konstruktionsplänen eines US-amerikanischen Kampfjets und von Klimazertifikaten genannt. Vor dem Internet gab natürlich keine Industriespionage und Banküberfälle waren quasi unbekannt.

Nun folgt noch eine Trophäenliste der LulzSec Hacker, die sich für den Laien beeindruckend liest und nur den Schluss zulässt, dass niemand diesen Hackern wiederstehen kann. In dieser Liste darf natürlich auch der berühmteste ‘Erfolg’ der Hacker nicht fehlen: Der CIA ‘Hack’ (wieder ein Schaudern beim Leser, vielleicht vermischt mit etwas antiamerikanischer Schadenfreude). Was die Autoren vergessen haben – vielleicht wussten sie es auch nicht besser – ist das Angriffe wie der auf die CIA in Sicherheitshinsicht in etwa so spektakulär sind wie ein umfallender Sack Reis in China. Dieser XKCD Cartoon fasst die Relevanz des CIA ‘Hacks’ und die disparate Wahrnehmung treffend zusammen.

Eine besondere Frechheit ist in diesem Kontext die Zitation des renommierten US-Kryptologen Bruce Schneier. Dieser wird mit der Frage zitiert ‘Ist da eigentlich eine Hackerepidemie ausgebrochen?’. Die Antwort, die sich Schneier selbst gibt, wird dem unmündigen Leser allerdings vorenthalten. Sie passt ja auch so gar nicht zu den Thesen des Texts. Hier ist sie, in der Form wie sie sich in Schneiers Cryptogram vom 15. August nachlesen lässt:

 

Is There a Hacking Epidemic?

….

The apparent recent hacking epidemic is more a function of news reporting than an actual epidemic. Like shark attacks or school violence, natural fluctuations in data become press epidemics, as more reporters write about more events, and more people read about them. Just because the average person reads more articles about more events doesn't mean that there are more events -- just more articles.

Schneiers These ist es also, dass es faktisch nicht mehr Hackerangriffe gab, es wurde nur ausführlicher darüber berichtet, ähnlich wie es auch bei anderen spektakulären Angriffen oder Unglücksfällen der Fall ist. Und die Autoren dieses ZEIT Artikels bestätigen Schneiers These sehr eindrucksvoll.

 

Onlinebanking ruiniert uns

Aus der Welt der Staaten und Großunternehmen geht es dann ins Private: Das Onlinebanking, welches nach der These der Autoren die meisten Bürger ja erst ins Netz gebracht hat, wächst sich zu einer enormen Gefahr aus, die uns alle persönlich ruinieren wird. Unterfüttert mit dem ausgewalzten Fallbeispiel einer ausgeplünderten Onlinebankingnutzerin werden hier Thesen gestreut wie die, dass es quasi kein sicheres Onlinebanking gäbe und wir bald alle wieder persönlich zum Bankschalter gehen werden.

Zeigen die Autoren Lösungen auf? Nein, natürlich nicht. Es werden furchterregende Beispiele wie ein gefundener Rechner genannt, auf dem sich tausende von Computerschädlingen getummelt haben sollen. Diese Information ist in etwa so relevant wie die Information das es Leute gibt, die mit 5,6 Promille noch Radfahren können.

Wird Bezug auf aktuelle Rechtsprechungen genommen, in denen selbst grobst fahrlässiges Verhalten von Onlinebankingnutzern zu einer Schadensersatzpflicht für die Banken führt (siehe den Fall des Onlinebankingsbenutzers, der 100 (!) TANs auf einer gefälschten Bankingwebseite eingetragen hat und trotzdem sein Geld von der Bank zurück bekommen hat)? Nein, es wird statt dessen von ‘unbegrenzter Haftung’ für die Onlinebankingnutzer gesprochen. Gibt es Hinweise auf sichere Betriebssysteme wie ChromeOS, Linux oder sogar MacOS, die von den beschriebenen Trojanerangriffen nicht oder fast nicht betroffen sind? Natürlich nicht.

 

Fazit: Weitestgehende Ahnungslosigkeit der Autoren

Der Text geht noch weiter und hält sein niedriges Niveau: Eine Melange aus nur kurz angerissenen Sicherheitsvorfällen, aus dem Kontext gerissenen Zitaten von Personen die mal Gründerväter des Internets waren (und damit dem Artikel nach irgendwie verantwortlich sind für die heutige ‘Misere’) und flankierenden Statements von Wissenschaftlern, deren besonders betonte Eigenschaft der Besitz eines Hauses an einem See ist.

Die ZEIT bringt dann auch noch einen weiteren Text der beiden Autoren mit dem Titel ‘Forderungen an das nächste Netz’ mit einer Sammlung von Forderungen, die zum Teil allseits bekannte Binsenweisheiten sind (Steuerunganlagen von Atomkraftwerken gehören nicht an das offene Internet gekoppelt) und zum Teil Rufe nach noch mehr Regulierung, Strafe und Verfolgung (Schadenersatz bei Datenverlusten) darstellen. Die Frage welcher Schaden den tatsächlich bei Datendiebstählen wie etwa bei Sony entstanden ist scheint die Autoren weniger zu beschäftigen: Wenn alle darüber berichten, dann muss ja ein Schaden entstanden sein.

Die zwischenzeitlich fallenden Sätze wie ‘Die Computer, das Netz, ja die gesamte Informationstechnik versagt nun im großen Stil’ zeigen wie wenig die Autoren gewillt oder in der Lage sind sich in die Thematik wirklich zu vertiefen. Was ist genau das Versagen? Gibt es überhaupt irgendeinen Zusammenhang zwischen einem Stuxnet Wurm und Wikileaks Anhängern, die sich den LOIC installieren um so auf ihre Weise im Netz zu demonstrieren? Fragen über Fragen, aber es wäre wohl zu viel verlangt hier Differenzierung zu erwarten, wo es doch darum geht die GROSSE THESE von der Gefahr (oder dem Gefährder?) Internet aufzubauen.

Und das ist mein größter Vorwurf an diesen Text: Es baut hemmungslos Ängste auf und bietet nicht die geringste Lösung: Wenn die ‘gesamte Informationstechnik’ versagt und die Experten nicht helfen (die einen sind ja inkompetent, die anderen haben sich zurückgezogen und üben sich im Tautreten) was soll es dann bringen ein neues Netz aufzubauen, was ja eine Schlussthese des Textes ist?

Es ist schon irgendwie traurig, dass Die ZEIT die ersten drei Seiten ihres Wirtschaftsteils für so eine armselige Textsammlung vergeudet.

PS: Auf Netzpolitik.org gibt es ein kurzes Statement zu dem Buch, welches die beiden Autoren mit ihren Texten bewerben. Ich werde es mir nicht zulegen.

Donnerstag, 1. September 2011

Zum Stand der Browserkriege || Wühlen in Statistiken 08/2011

Mit dem Eintritt Googles in den Browsermarkt hat ein Kampf um die weltweiten Marktanteile begonnen, der heute immer noch anhält. Da sich gerade so viel bewegt ist es spannend sich einmal mit den aktuellen Statistiken zu beschäftigen.

Stand Ende August 2011

Die beiden großen Webstatistiker geben uns folgende Zahlen zur aktuellen Lage im Browserweltmarkt:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Die erste Statistik kommt von NetMarketshare, und die zweite von StatCounter. Beide Dienste werten die Zugriffe auf Millionen von Webseiten aus und ziehen daraus ihre Schlüsse. Hier die 4 wichtigsten Browser im Vergleich:

Browser/Statistik NetMarktshare StatCounter
Internet Explorer 55,3% 41,89%
Firefox 22,6% 27.49%
Chrome 15,5% 23,16%
Safari 4,6% 5,19%

Die deutlichen Abweichungen beider Statistiken erklären sich aus den Auswertungsstrategien: Bei NetMarketshare wird versucht individuelle Browserbenutzer zu ermitteln und zu zählen, bei StatCounter wird die reine Anzahl an Seitenaufrufen gezählt, Browser mit sehr internetaffinen Nutzern haben hier einen Vorteil. In beiden Auswertungen werden inzwischen die mobilen Geräte separat gezählt, gehen also nicht in die Statistiken der Desktopbrowser ein.

In den folgenden Ausführungen wird auf die StatCounter Statistiken gesetzt, da sich hier Teilauswertungen nach Regionen und Ländern frei abrufen lassen. Es werden dabei immer die letzten 6 Monate betrachtet. Nach meinem Eindruck ist die Auswertung nach Seitenabrufen an Stelle von Nutzern auch die letztlich sinnreichere Strategie, da sich hier Veränderungen im Verhalten der Browsernutzer schneller ausdrücken.

Wie sieht die Entwicklung weltweit aus:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Kurz gesagt fällt der IE, Firefox stagniert mit negativem Trend, Chrome steigt weiter auf und Safari wächst minimal. Was bedeutet das im Detail und welche Besonderheiten gibt es?

Chrome

Das Wachstum des Chrome Browsers geht scheinbar ungebrochen weiter, er saugt die Verluste der anderen Browser mehr oder weniger komplett auf. In Südamerika ist der Browser besonders erfolgreich:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Südamerika könnte damit zum ersten Kontinent werden, in dem Chrome der führende Browser wird. In einzelnen Ländern ist Chrome bereits der mit Abstand führende Browser, wobei die Philippinen darunter wohl das Land mit den meisten Internetnutzern sind:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Hier liegt der Anteil bereits bei mehr als 50%. In Europa hat Chrome im vergangenen Monat in England den Firefox überrundet, in Italien wird dies im kommenden Monat der Fall sein:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Es gibt nur wenige Länder in denen Chrome stagniert, eines davon ist Deutschland (siehe den Chart im Abschnitt zum IE). Spannend wird es sein, wie lange Google den bereits unglaublich lange anhaltenden Aufstieg von Chrome fortsetzen kann.

Firefox

Firefox konnte im August mit Indien das Land mit der drittgrößten Zahl an Internetnutzern der Welt gewinnen:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Allerdings wird dieser Sieg wohl nur einen Monat Bestand haben, danach muss die Krone an Chrome weitergereicht werden. In Afrika könnte Firefox bald die Vorherschaft über einen Kontinent gewinnen:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

In Europa, wo der Browser am Jahresanfang für kurze Zeit die Marktführerschaft errang, nur um sie wenig später wieder an den IE abzugeben, bleibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Deutlich wird allerdings, dass der Firefox im wesentlichen stagniert. Die Überrundungen des IE an einigen Stellen sind dem Chrome Browser zu verdanken, der weiterhin Marktanteile des IE aufsaugt und diesen damit unter die gleichbleibenden Firefox Anteile drückt. In angestammten Firefox Ländern wie Deutschland sieht es sogar eher schlecht aus (siehe den folgenden Abschnitt zum IE), hier verliert der Browser stark. Insgesamt scheint Firefox daher mit seinem neuen schnellen Releasezyklus noch keine positive Wirkung auf seinen Marktanteil entfaltet zu haben.

Internet Explorer (IE)

Der Internetexplorer fällt zwar weiterhin in den meisten Regionen, aber es gibt Beispiele wie Deutschland, in denen er sich seit einigen Monaten wieder im Aufwand befindet:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Auch in anderen eher ‘wohlhabenden’ Ländern kann man diese Tendenz beobachten und vermuten, dass sie mit der Verbreitung von Windows 7 und dem nur auf diesem Betriebssystem verfügbaren IE 9 zusammenhängt. Der IE 9 hat mehr oder weniger Anschluss an den technischen Stand von Chrome gefunden und bietet weniger Anlass für einen Browserwechsel als die Vorgängerversionen.

In den ‘ärmeren’ Ländern wie dem oben gezeigten Indien befindet sich der IE hingegen weiterhin in einer Art freiem Fall. Trotzdem hat der IE weiterhin weltweit seine großen Bastionen, die scheinbar nicht zu bewegen sind. Das deutlichste Beispiel ist hier China:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Es wäre interessant einmal eine weltweite Browserstatistik zu erhalten, in der nur China herausgerechnet ist. Vermutlich würde der IE dann gleich ein ganzes Stück abrutschen.

Safari

Apples Browser spielt vermutlich nur auf Apple Rechnern eine Rolle, auch wenn er für Windows verfügbar ist. Er sollte sich damit in etwa parallel zum Wachstum der MacOS Rechner ausbreiten. Interessanterweise hat seine Nutzung aber gerade in Nordamerika, wo er mit einem Anteil von >10% eine vergleichsweise hohe Verbreitung hat, im letzten Monat einen kleinen Rückgang erfahren:

Source: StatCounter Global Stats - Browser Market Share

Was könnte hierfür die Erklärung sein? Vielleicht das überdurchschnittlich viele Apple Kunden auch gleichzeitig ein iPad besitzen und einen immer größeren Teil ihrer Onlinezeit auf diesem Gerät verbringen und so den Safari Anteil kannibalisieren?

Weitere Trends

In den kommenden Monaten wird es neben den Auseinandersetzungen zwischen den Desktopbrowsern auch spannend sein zu beobachten, wie sich das Verhältnis zwischen Desktop- und mobilem Browsen verschiebt:

Source: StatCounter Global Stats - Mobile vs. Desktop Market Share

Mit der schnell wachsenden Zahl von Smartphones und Tablets entsteht hier ein ganz anderes Browserschlachtfeld, in dem noch viel mehr Akteure eine Rolle spielen und dementsprechend noch mehr Dynamik zu finden ist:

Source: StatCounter Global Stats - Mobile OS Market Share

Es bleibt spannend!